Ja, das mit dem „schöne Überschriften finden“ muss ich noch lernen.
Es war allerdings tatsächlich ein sehr komisches Ostern. Komische Gefühle, komische Tagesabläufe, komische Menschen, komisch einfach.
Mein Kopf ist aktuell mal wieder sehr gut darin, total auszurasten. Aussagen werden „absichtlich“ missverstanden, Geräusche werden absolut überinterpretiert. Die Erinnerung daran, das es noch nicht vorbei ist.
Ausgelassen Spaß haben scheint aktuell erst nach [hier bitte 2 Einheiten eines dir beliebigen alkoholischen Getränkes einfügen] zu funktionieren; wenn der Kopf endlich leise wird. Unser Oster“spaziergang“ war fantastisch. Wir sind ca 11:30 losgelaufen – unser Ziel lag in etwa 20km weit entfernt. Wann wir ankommen war egal. Damit das Ziel nicht aus den Augen verloren wird, habe ich gesorgt, auch wenn ich keine Ahnung hatte, wo es lang ging. Die 3 Jungs (L, E, und S, mein Freund) wussten es ungefähr. Während L und S innig diskutierten ob es nun links oder rechts kürzer war, entschieden E oder ich uns meist sehr intuitiv für den schattigeren Weg quer durch den Wald.
Ich glaube, verschiedener als wir 4 waren, geht es fast nicht. In jeglicher Hinsicht. Aber genau das hat diese Wanderung so super gemacht. Je leichter unsere Rucksäcke wurden, je schöner die Landschaft und die Aussicht wurde, desto intensiver wurden die Gespräche. Wie sehr mein Hirn vergessen hat alternativ und um Ecken zu denken, wurde mir erst klar, als ein Träger meines Rucksackes am Oberen Ende zerrissen ist. Ich habe es einfach hingenommen, habe ihn nur noch auf einer Schulter getragen. Auf die Idee, den Täger einfach oben an die Trageschlaufe zu knoten, kam erst E. Ich weiß nicht mehr genau, was genau er für eine sehr große Automobilfirma macht, aber es scheint das richtige für ihn zu sein.
Allgemein habe ich wieder sehr viel über so vieles nachdenken können am Wochenende. Ich konnte mich einfach mal auf eine Wiese legen und in den Himmel starren. Habe versucht, meine innere Rastlosigkeit auszublenden. Einfach mal genießen. Es tat so gut. Für einen kurzen Moment zumindest. Gedanken und aus Albträumen mitgenommene Gefühle stellen alles in Frage. Alles. ganz egal ob Beziehung, geplanten Umzug, den eigenen Wert. Ich war innerlich immer angespannt. Mein Freund leider sehr müde und deshalb auch nicht immer auf der Höhe. Genau das hat wieder dazu geführt, dass mein Kopf dumme Sachen denkt.
Und jetzt der ULTIMATIVE TIPP!!!
Bitte, BITTE, redet miteinander. Ich habe die Sachen und Gedanken erst angesprochen/geschrieben, als er schon wieder zu Hause war. Er hat ebenfalls erst dann Sachen erwähnt. Hätten wir eher miteinander geredet, wäre das Ostern vielleicht nur halb so komisch geworden.
Alles in allem ist mir wieder klar geworden, wie sehr die Kommunikation in der Gesellschaft verkümmert, dass man den eigenen Partner viel besser versteht, wenn man eine Weile mit dessen Eltern zusammen wohnt und dass ich viel mehr auf meinen Körper achten muss. Also, mehr Wasser, Tee, Obst und Gemüse. Und so weh es mir auch tut, weniger Schokolade. (weint leise ins Kissen)
Falls ihr mehr über die Osterwanderung, über E, S und L erfahren wollt, dann schreibt mir gern. Bei Interesse plaudere ich mal locker aus dem Nähkästchen und lasse das tiefgründige Gedussel einfach mal weg. 😉
Thanks for listening. Namasté.
Lia
PS: Unsere Wanderung 2020 war nicht weniger komisch. Nur später. Und nass. Und der Weg war kürzer.

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