Steine im Weg

Die heutige Frage in meinem 5-Jahres-Tagebuch ist, ob mir etwas im Weg steht und ob ich es überwinden kann.

Ich habe aktuell das Gefühl, dass ich mir hauptsächlich selbst im Weg bin. Wie ich das überwinden soll, weiß ich noch nicht genau, jedoch bin ich mir sicher und dessen auch sehr bewusst, dass ich die vermutlich besten Leute um mich rum habe, die mir dabei helfen.

Vor ca 5 Jahren habe ich mal gesagt,  ich nutze die Steine, die mir in den Weg gelegt werden und baue mir eines Tages daraus ein Schloss. Ich habe damals nicht bedacht, dass die Steine irgendwann ziemlich schwer werden könnten. Ich hätte wohl ein paar einfach umgehen oder zerschlagen sollen, denn jetzt werde ich sie irgendwie nicht mehr los. Sie halten mich gedanklich im gestern. Wie soll ich mir denn daraus im morgen ein Haus bauen, wenn mir dir Angst im Nacken sitzt, zu zerbrechen?

Meine innerlich manifestierte Unsicherheit über mich selbst benimmt sich wie ein dickes schlafendes Pokémon. Sie geht einfach nicht weg. Ich habe auf der einen Seite den Traum, eines Tages in einem Kinofilm als Costume Designer Im Abspann zu stehen, doch scheine ich dem Erreichen in den letzten Jahren kein Stück näher gekommen zu sein. Ich habe mich gefühlt eher davon entfernt. Ich möchte so vieles dafür tun, habe so viele Ideen und Designs in meinem Kopf, doch andere viel lautere Gedanken lassen meine Kreativität und Motivation immer wieder verstummen. Leider.

Ich stehe mir sogar dabei im Weg, die Mama zu sein, die ich sein möchte. Das tut am meisten weh. Und darüber zu schreiben fällt am schwersten, weil ein sehr dominantes „ES TUT MIR SO LEID“ in mir schreit. Ich entschuldige mich bei mir selbst, dass ich mir nicht gerecht werde. Dabei arbeite ich hart an mir. Jeden Tag. Nur fehlt meinem gebrochenen Selbstwertgefühl die Anerkennung von außen. Auch für „Kleinigkeiten“, die doch eigentlich normal sind. Den Sohn eine Woche lang 75min eher in die Kita zu bringen, zum Beispiel. Diese Woche war ein harter Kampf gegen mich selbst, den ich wieder mal verloren habe. Denn heute ist er gar nicht in die Kita gegangen. Ich habe es nicht geschafft vor um 9 aufzustehen. Obwohl ich wollte. Es ist wichtig für den Sohn. Doch er hat noch geschlafen, also habe ich ihn lieber schlafen gelassen. Es gab im Endeffekt keine Konsequenzen, außer einem tollen gemeinsamen Frühstück mit dem Sohn.

Wie ich versuche damit umzugehen? Mit all den Steinen und Felsen im Weg? Ich versuche anderen beizubringen, mit Menschen wie mir (und vielleicht dir) umzugehen. Ich versuche zu verstehen um erklären zu können. Ich erkläre so gut es geht, damit andere es verstehen. Mehr ist aktuell nicht drin. Außer eben ab und an mal einen F*** auf die Meinung der sturen Gesellschaft zu geben. Fällt verflucht schwer, aber wenn man es mal schafft, hilft es nicht so streng mit sich selbst zu sein.

Was du tun kannst?

Das was jeder tun sollte.

Hinterfragen Beweggründe von Taten und lerne zuzuhören und verstehen.

Thanks for listening. Namasté.

Lia aka

Rike

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